Das hier ist ein Ratgeber. Es hätte auch eine FAQ sein können, in der ich Fragen zu Text-Formaten kläre. Auf jeden Fall liegt mir die längere, beratende Textform besser als textliche Schnellschüsse. Ich mag auch Interviews, Kommentare und Reportagen. Allerdings kann ich auf dem Contentman damit nur wenig anfangen. Deshalb eine ratgebende Übersicht.

Warum das richtige Text-Format so wichtig ist
Um ein Missverständnis direkt aufzuklären – auf das mich meine KI gerade aufmerksam gemacht hat: Es geht hier nicht um das Formatieren von Texten. Ich werde euch also nicht erklären, ob und wie ihr mit Fettungen arbeitet, wann eine H1-Überschrift verwendet wird und wie lang ein Absatz sein darf. Das überlasse ich anderen.
Hier geht es um das innere Format von Texten. Welche Art von Artikel passt an welcher Stelle? Und was sollte dieser dann können? Das klingt nach etwas so Feinsinnigem, dass wir es eigentlich ignorieren könnten. Und doch: Nur wenn du vom Start weg in das richtige Format schreibst, wird das Ergebnis stimmig.
Die Leser:innen werden nicht unbedingt wissen, ob sie gerade einen Meinungs-Beitrag lesen oder unabhängig beraten werden. Doch sie werden merken, wenn eine Form nicht zum Inhalt passt. Und dann verlierst du das Vertrauen bei ihnen.
Davon abgesehen, wirst du hier einige Anregungen lesen, die dich an die bunte Vielfalt der Textproduktion erinnern. Das kann eine gute Basis für mehr Kreativität sein.
Die alte Welt: bewährte Text-Formate
Bevor wir uns die neuen, nur-digitalen Formate anschauen, werfen wir einen Blick in die Vergangenheit. Es gibt einige journalistische Formate, die meiner Meinung nach nur noch teilweise zeitgemäß sind. Doch sie öffnen unseren Blick.
Und so kannst du die folgende Liste hier verwenden: als Inspiration. Einiges habe ich schon in die digitale Welt transferiert. Manches wird Vergangenheit bleiben.
Beitragsart | Beschreibung | Länge | Aktualität |
---|---|---|---|
Nachricht / News | kurze Information über eine Entwicklung | kurz | vorübergehend |
Feature | Sachbeitrag mit erzählerischen Elementen | lang | länger haltbar, meist nicht aktualisierbar |
Reportage | erzählerischer Beitrag | lang | länger haltbar, nicht aktualisierbar |
Kommentar | Meinung / Haltung einer Person zu einem kritischen Thema | mittel | eine Meinung ist meist vorübergehend |
Porträt | Vorstellung einer Person und ihrem Hintergrund | lang | könnte ergänzt werden |
Interview | Abschrift eines Gespräches | kurz oder lang | bei Veröffentlichung aktuell |
Blog-Artikel | Eigentlich dem Kommentar nahe, eher eine aktuelle Sichtweise | kurz oder lang | eigentlich tagesaktuell |
Lexikalischer Artikel | mit einem Wikipedia-Eintrag vergleichbar. Nur eleganter 🙂 | lang | ist aktuell und sollte aktuell gehalten werden |
FAQ | strukturierte Frage- und Antwort-Strecke | oft lang | sollte jederzeit aktuell gehalten werden |
Ratgeber | beratender Artikel mit Handlungsempfehlungen | meist lang | bei Veröffentlichung aktuell, sollte ggf. aktualisiert werden |
Produktbeschreibung | Seiten, die dem Verkauf eines Produktes dienen | je, nach Produkt | ändert sich mit dem Produkt |
Produkt-Übersichten | Auswahl von Produkten einer Kategorie | je nach Zahl der Produkte | ändert sich mit der Produktauswahl |
Branded Content | bezahlte Seiten z.B. bei Publishern (mit „Anzeige“ überschrieben“) | meist lang | je nach Produkt oder Dienstleistung |
hinführende Formate | Teaser, Title-Tag, Description, Social Media Metatags u.s.w. | kurz | je nach hinführende Seite |
Anzeigenformate | AdWord, Anzeigen, Social-Media-Marketing u.s.w. | kurz | je nach beworbener Seite |
Ich habe die üblichen digitalen Formate hervorgehoben. Das soll allerdings nicht heißen, dass die anderen keine gute Idee wären. Ein Interview oder sogar eine Reportage können die Leser:innen entzücken. Es sind häufig keine Artikel, die bei Google gut ranken. Allerdings sollte das heute nicht mehr so wichtig sein – da es genug andere Kanäle gibt, auf denen dein Inhalt verbreitet werden kann.
Bitte beachte die Attribute, die Texte haben. Diese können sein:
- Aktualität: Das liegt vor allem an den Themen. Es gibt welche, die relativ “haltbar” sind und andere, die alle paar Tage oder Stunden ein “Update” erhalten. Es gibt nur wenige Artikel, die unverändert noch in ein bis zwei Jahren aktuell erscheinen. Vergiss niemals die Archiv-Funktion des Web.
- Länge / Umfang: Auch das ist ein relativer Wert, der am Thema hängt; oder besser an der Granulierung des Themas.
- Objektivität: Manche Formate erlauben eine klare Haltung. Ein lexikalischer Beitrag sollte – zumindest dem Anschein nach – objektiv sein. Ein Kommentar oder ein Blog-Artikel sollte genau das nicht sein, sondern eine klare Haltung zum Ausdruck bringen.
Vielleicht eine kleine Ergänzung zu “Blog-Artikel”: Vielfach werden Blogs mit der technischen Installation einer Blog-Software gleichgesetzt. Wer also seine Seite auf WordPress erstellt, hat einen Blog? Nein, so ist das nicht. Es gi…

Der „Contentman“ hier und mein Newsletter dort sind meine Spielwiesen und digitale Chancen, meine Gedanken auszudrücken. Lange Jahre war ich Journalist – habe also vielleicht ein bisschen Tinte in meinem Blut. Mein Geld verdiene ich als Produktentwickler im Wort & Bild Verlag. .
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