Schluss mit Spielereien: Ist Künstliche Intelligenz nun ein Kreativitäts-Killer? Oder ein Kreativität-Boost? Ich habe die aktuellsten Studien dazu – von KI analysieren lassen.
Zuerst die – wenig überraschende – Antwort auf die Frage, ob Künstliche Intelligenz nun ein Killer oder ein Boost für die Kreativität ist: Es kommt darauf an.
Was die aktuellen Studien zu Kreativität und Künstlicher Intelligenz sagen
Natürlich ist die Antwort nicht eindeutig. Denn schon vor der Recherche standen für mich zwei verschiedene Extreme fest:
- Wer ohne weitere eigene Leistung von KI-Tools kreative Leistungen erwartet – wird enttäuscht. Denn die üblichen LLMs wie ChatGPT oder Claude sind so etwas wie Wahrscheinlichkeits-Automaten. Ihre Antworten sind jeweils die wahrscheinlichste Antwort auf eine Frage. Und das ist genau nicht die Definition von Kreativität.
- Schon allein weil KI neu und invasiv ist, wird die Beschäftigung damit kreativ sein. Dass dabei auch viel unbrauchbarer Mist entsteht, ist nur natürlich.
Die Antwort liegt also einerseits in der Mitte und könnte lauten, dass KI eine gute Begleiterin für kreative Prozesse ist. Und das kann ich bestätigen.
Die Studien zeigen aber auch andere Ergebnisse. So wird Kunst, die von KI geschaffen wird, schon deshalb nicht als so wertvoll angesehen, weil sie von KI geschaffen ist. Das wird mit so etwas wie „Anstrengungs-Heuristik“ begründet: Nur Werke, mit viel Anstrengung erschaffen wurden, werden als wertvoll angesehen.
Hier noch einige weitere Ergebnisse der Studien (Liste unten)
KI als Inspirationsquelle
KI kann als Inspirationsquelle dienen und die menschliche Kreativität auf ein neues Niveau heben. Der Zugang zu KI-generierten Ideen führt häufig zu innovativeren und nützlicheren Ergebnissen – etwa bei Geschichten oder künstlerischen Inhalten. Besonders Menschen mit weniger kreativen Impulsen profitieren davon, indem sie durch KI Unterstützung im Ideenfindungsprozess erhalten.
„Human in the Loop“ sonst droth Ähnlichkeit als Risiko
Doch die Nutzung von KI birgt auch Risiken. Sie kann die Originalität von Inhalten mindern, da KI-generierte Werke oft ähnliche Strukturen oder visuelle Merkmale aufweisen. Dies kann zu einer Homogenisierung führen, die die Vielfalt und Eigenständigkeit kreativer Arbeiten einschränkt.
Trotz aller technischen Fortschritte bleibt die Rolle des Menschen im kreativen Prozess unverzichtbar. Die menschliche Fähigkeit, Ideen zu bewerten, auszuwählen und zu kombinieren, ist entscheidend. Besonders effektiv ist die Symbiose aus menschlicher Kreativität und KI-Unterstützung, die oft als „generative Synästhesie“ beschrieben wird.
Die Bewertung von KI-Kunst
Ein interessanter Aspekt ist die Bewertung von Kreativität: Menschen neigen dazu, KI-generierten Werken weniger Kreativität zuzuschreiben als menschlichen Schöpfungen – insbesondere bei visuellen Arbeiten. Hier spielt der wahrgenommene Aufwand, der in das Ergebnis geflossen ist, eine zentrale Rolle.
Bemerkung: Ich denke, hier spielt noch ein weiterer Aspekt eine Rolle: The Story behind. Kunst ist, so denke ich, auch immer ein Ausdruck dessen, wer und wie sie geschaffen wurde. Und so lange KI als sichtbares Element originell in ein Werk eingeführt wird, kann das als Kunst angesehen werden. Wenn sie relativ stumpf als Produktionsmaschine verwendet wird, ist die „Story behind“ ziemlich langweilig. Das ist allerdings eine Bemerkung von mir, die nicht von den Studien gedeckt wird.
KI und die leidigen rechtliche Fragen
Schließlich werfen KI und Kreativität auch ethische und rechtliche Fragen auf. Der Umgang mit Urheberrechten und die Gewinnverteilung bei KI-generierten Werken sind umstrittene Themen. Die Forderung nach Transparenz, etwa die Offenlegung des Einsatzes von KI, wird zunehmend lauter, ebenso wie die Diskussion darüber, was als ethisch vertretbare KI-Kunst gilt.
Die Inhalte der Studien als Podcast
Durchaus als kreativ kann die Podcast-Zusammenfassung der Studien-Ergebnisse von KI angesehen werden. Zwar wird dabei – zum Glück – nichts verändert oder hinzugefügt. Aber die Form der Darstellung ist derzeit noch kreativ. Womöglich wird sich das ändern, wenn wir in Zukunft häufiger solche Audio-Zusammenfassung in Gesprächsform hören können.
Das hier aber als Beispiel, was heute schon möglich ist.
Erstellt wurde dieser „Podcast“ vom Tool NotebookLM.
Die Quellen
„Generative AI enhances individual creativity but reduces the collective diversity of novel content“ (https://doi.org/10.5061/dryad.qfttdz0pm)
„Prompting AI Art: An Investigation into the Creative Skill of Prompt Engineering“ (https://doi.org/10.1080/10447318.2024.2431761)
„Redefining Creativity in the Era of AI? Perspectives of Computer Scientists and New Media Artists“ (https://doi.org/10.1080/10400419.2022.2107850)
„The Effects of Producer Identity (Human vs. AI) and Effort on Creativity Evaluation“ (https://doi.org/10.1007/s10869-023-09910-x)
Ich bin Paul Jonas, Autor des Buches „Schreib. Dein. Buch“ und unübersehbar ein Pseudonym. Hier darf ich über meinen Job, das Schreiben und die Kreativität schreiben. Hier findest du mehr über mich.
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